In den Frieden führen 

Wir sehen, dass Krieg und Gewalt die Umwelt schädigt, Ressourcen vernichtet, Menschen leid zufügt oder gar tötet. Wir erleben, dass das Drohen mit Sanktionen und Gewalt Verhandlungen vorgezogen wird. Wenn es dann doch zu (Friedens-)Verhandlungen kommt, scheitern diese zu oft. Es ist ersichtlich, es besteht Bedarf Konflikte gewaltfrei zu regulieren.

Wenn Verhandlungen scheitern eröffnet das Orthogonale Friedensmodell gewaltfreie Wege in den Frieden.

In diesem Seminar lernen Sie das Orthogonale Friedensmodell kennen, mit dem sich Konfliktregulierungstrategien eröffnen, die WEDER Verhandlungen NOCH Gewalt benötigen. Dieses Modell gibt Orientierung, wie Sie sich selbst und andere in einer chaotischen Welt in Richtung Frieden führen. Sie verwenden dabei Nichtwissen als Ressource für inneren und sozialen Frieden. Wenn Ihnen Ihr innerer Friede, das Gemeinwohl und die Umwelt am Herzen liegen dann sind Sie herzlich eingeladen, sich mit dem Orthogonalen Friedensmodell vertraut zu machen.

Das Seminar „In den Frieden führen – Orthogonale Führung in einer chaotischen Welt“ wurde vom 28.07.2023 bis 30.07.2023 in der Abtei Münsterschwarzach gehalten und wird am 26.02.2024 bis 28.02.2024 wieder dort statt finden. 

Seminarbeschreibung

Wann ist es sinnvoll am eigenen Wissen festzuhalten und wann ist es sinnvoll, es loszulassen? Wann ist es sinnvoll zu bleiben und wann ist es sinnvoll zu gehen? Orthogonale Selbstführung nutzt gleichzeitig sowohl Wissen und Nichtwissen als auch Gemeinschaft und Entkopplung zur Befriedung des eigenen Lebens. Die Geschichte der Wüstenväter ist die Suche nach der passenden Balance aus Loslassen und Festhalten. Der eigene Friede wurde durch die Flucht aus der Gesellschaft in die Askese vergrößert. Die Sehnsucht nach Frieden ist weiterhin brandaktuell, verschollen scheint das Bewusstsein, dass JEDER Mensch die Möglichkeit hat, sein eigenes Leben zu befrieden. Das eigene Wissen, Konflikte, Nachrichten können in die Sackgasse der Mutlosigkeit führen. Wer jedoch den Raum der unendlichen Möglichkeiten für sich entdeckt hat und sein Handeln an der Schlüssigkeit mit seinem Umfeld ausrichtet, befriedet sein Leben, seine Beziehungen und die Gesellschaft. In diesem Führungsseminar lernen Sie, was orthogonale Führung ist, wie Sie absichtlich die unendlich große Ressource „Nichtwissen“ für ein friedvolleres Leben nutzen und warum dieser Weg in eine friedvollere Gesellschaft führt.

Quelle: https://www.gaestehaus.abtei-muensterschwarzach.de/kurse/gesamtverzeichnis/event/2170-kurs-23-521-in-den-frieden-führen-orthogonale-führung-in-der-chaotischen-welt

Seminarverlauf

Das Seminar ist so strukturiert, dass Morgenhore, Eucharistiefeier, Mitttagshore und Vesper der Abteil besucht werden können. 

Freitagabend

  • Anreise, Begrüßung, Vorstellung
  • Was hat mich motiviert zu kommen?
  • Woran erkenne ich, dass sich das Seminar gelohnt hat?
  • Wozu Frieden?
  • Was bedeutet Führung in einer chaotischen Welt?
    • Kriege führen – physische Gewalt
    • Durch Abschreckung führen – psychische Gewalt
    • Durch Verhandlungen führen – scheitert zu oft
    • In diesem Seminar bedeutet in den Frieden führen, Konflikte gewaltfrei zu regulieren. 
  • Ausblick über den Verlauf des Seminars der nächsten Tage.
Wozu Frieden?

Samstagvormittag – Einführung in das Orthogonale Friedensmodell

  • Was ist der Unterschied zwischen einer Theorie und einem Modell?
  • Ein Modell ist ein nützliches Hilfsmittel bei der Verfolgung eines Zieles.
  • Das Ziel des Orthogonalen Friedensmodells ist es, Orientierung & Klarheit zu geben, um Konflikte friedvoll zu regulieren.
  • Orthogonal heißt „rechtwinklig“ als auch „unabhängig voneinander“
  • Mashup von der allgemeinen Systemtheorie (Niklas Luhmann) und der Akteur-Netzwerk-Theorie von Bruno Latour zum Orthogonalem Friedensmodell => Beziehungskatze und Rhizome
  • Vom Konfliktrhizom über die aufmerksame Beziehungskatze zur Friedensblase.
  • Konfliktrhizome, Gewaltrhizome und Friedensrhizome als Vorbedingung für Konflikte, Gewalt und Frieden 
  • Nichtwissen, kognitive Verzerrungen und Selbstregelungsfallen
  • Meine Wirklichkeitsblase ist einmalig! – Deine auch!!!
  • Von der einmaligen Wirklichkeitsblase zur Friedensblase
Der Bambus macht die Existenz von Rhizomen sichtbar. Wo es Konfliktrhizome gibt, gibt es Lernchancen. Wo Gewaltrhizome entstehen, kann Gewalt passieren. Wo Friedensrhizome geschaffen werden, kann Frieden entstehen. 

Samstagnachmittag – Orthogonales Friedensmodell durch Übungen anwenden

  • Verantwortung für die eigene Wirklichkeitsblase übernehmen 
  • Gewaltrhizome erkennen bevor Gewalt entsteht und in eine Beziehungskatze überführen
  • Friedensblasen sehen, wertschätzen, pflegen und anbieten
  • In den Frieden führen durch gewaltfreie Konfliktregulierung durch orthogonales Berührungsmanagement.
Was orthogonale Berührungen sind und wie diese für die gewaltfreie Konfliktregulierung genützt werden, erfahren Sie im Seminar.

Samstagabend

Übertragung des gelernten auf den Alltag und Politik bei Wein, Bier und Apfelschorle

Sonntagvormittag

  • Zusammenfassung
  • Feedback
  • Umsetzung & Geschenk
wozu-frieden
Die von den Teilnehmer am Anfang des Seminar gesetzten Erfolgskriterien wurden alle erfüllt. 

Rückmeldungen von Teilnehmern

Guten Morgen Daniel,

Donnerstag.
Regnerisch.
Das vergangene Wochenende brodelt in mir leise vor sich hin.
Es ist in Bewegung.
„orthogonale Führung in den Frieden“
Diese Worte stehen für etwas.
Für mich.
In meiner Wirklichkeitsblase.
Was tut sich?
Die Belegung des Begriffes Gewalt hat sich in mir gewandelt.
Es hat eine Erweiterung stattgefunden.
Es regt sich etwas in mir.
Verbale Gewalt nehme ich mehr als Gewalt wahr.
Kann sie so auch benennen.
Sehe auch die großen Augen auf der anderen Seite, wenn ich das tue.
Am Sonntag hatte ich das Gefühl, das einiges unklar ist.
Aber vielleicht war es einfach der Prozess des Sich-setzen-lassens, der seine Zeit braucht.
Ich hatte am Samstag das Gefühl, die Struktur der orthogonalen Führung in den Frieden mit der Praxis nicht ganz verbinden zu können.
Heute bin ich sehr dankbar für die Struktur und sie kann auch sehr gut auf das projeziert werden, was passiert.
Ich danke dir von Herzen dafür.

Es gehört Mut dazu, dass du dich mit deinem Herzblut dieser Thematik hingibst, dich der Welt stellst und ohne Schutz den Weltenwinden aussetzt.
Ist es dieses Los des Prophetischen, das immer mitschwingt?
Manch einer wurde verschmäht, verbannt, gelyncht…und doch blieb er sich treu, weil er innen fest war und eines mit dem was er sah war.

Meine Sorge, eventuell den Kern der orthogonalen Führung in den Frieden nicht verstanden zu haben ist verflogen.
Das was in der Tiefe meiner Wirklichkeitsblase eine Resonanz erzeugt hat, wird weiterschwingen, wird Türen öffnen, für das was werden will.
Es geht nicht darum ein guter Deutscher zu sein, der immer alles richtig machen will und muss.
Eine gewisse Verspieltheit tut gut.
Ein Augenzwinkern zum eigenen Tun ebenfalls.
Freude – ob nun mit oder ohne Götterfunken

Alternativen schaffen:
Wie wohltuend das klingt.
Und so einfach, das ich mich fast frage:
Wieso kommen wir da nicht selber drauf in unserem Leben.
Es ist doch so einfach.
Die Bremsen im Denken und Tun lösen.

Es bewegt sich was.
Innere Freude, das das so ist, zaubert mir ein lächeln ins Gesicht.
Ich darf wachsen.
Ich habe auch Seiten in mir gesehen, oder wiederentdeckt, die ich vorher gelassen habe.
Mit neuem Blick, um ein Bild zu malen: Die Erde auflockern und so Luft an die Wurzeln der Pflanzen bringen, auf das sie weiter gedeihen mögen.

Diese Worte aus dem Moment

Vielen Dank!!

Herzliche Grüße

Gerd

PS: Rhizome – ein wunderbares Modell.


Lieber Daniel,

danke für deine schnelle und schöne Nachricht.
Ich bin noch erfüllt vom Seminar, aber nicht nur gedanklich erfüllt, sondern fühlbar und spürbar im Herzens-Frieden mit mir.
Dein Seminar im Kloster abzuhalten war genial, weil schon der Ort die „normale“ Welt ein
bisschen draußen lässt und die Aufmerksamkeit mehr auf das Innere lenkt.

Danke für deine kostbaren Gedanken und dein geniales Konzept. Die Ausschreibung hat mich angesprochen und dann genau zu meinem wunden Punkt geführt:
„Mein Konflikt in meiner Gemeinde, der mich ganz viel Energie kostet und mir und den anderen schadet“ – und das wollte ich dringend ändern.

Dein Modell zur „Orthogonalen Selbstführung in den Frieden“ hat mir bewußt gemacht,
wie schnell Konflikte entstehen und dass sie weit vor einer physischen oder psychischen
Gewalt schon gelegt werden.

Unser Miteinander in Bildern, Übungen, Austausch und deinen klaren Gedanken und deiner emphatischen Führung haben mir den Mut gegeben, dass ich frei aus dem Konflikt gehen kann, anderen ihre Wirklichkeit lassen und für mich sich neue Möglichkeiten zeigen und Friedens-Menschen da sind, die zu mir passen.

Das Wichtigste für mich war die Verantwortung für meine eigene Blase, meine eigene
Wirklichkeit und meinen Frieden.

Ich bin sehr dankbar, dass ich dabei sein konnte
Danke für deinen Weg in den Frieden!

Herzlich
Doris


Hallo Daniel!

Ich finde, du bist gesegnet!
Mit dir kann man sich auf so kreativem, hohem Niveau zu vielfältigen Themen austauschen, du bist für mich eine Inspiration.
Ich bin durch viele Verletzungen in der Vergangenheit oftmals davon ausgegangen dass ich „nur“ in der Lage bin, mich mit Menschen der eigenen Berufsgruppe austauschen zu können, da ich meinte, auf anderen Gebieten hätten alle anderen mehr zu bieten.
Du/ ihr alle habt mir gezeigt dass das nicht so ist- im Gegenteil; ich benötige noch viel mehr Input um mich lebendig zu fühlen und in meiner Mitte positiv verankert zu sein.

Ich bin dankbar, dich kennen gelernt zu haben, es braucht mehr Menschen wie dich, die ihr Umfeld inspirieren/ mitreißen um gemeinsam eine bessere Welt aufbauen zu können.

Viele Grüße! Bettina